Die Hauptstadt der Präfektur Arta befindet sich an den Ufern des Arachthos und zieht sich im Halbrund den Hang des Perantis hinauf. An dieser Stelle gründeten die Korinther einst ihre Kolonie Amvrakia. Im Jahr 295 v. Chr. machte König Pyrrhus Amvrakia zur Hauptstadt seines Reiches und gleichzeitig zum Stützpunkt seiner Armee im Krieg gegen die Römer. Die Stadt wurde erstmals 1082 mit dem Namen Arta erwähnt. Im Jahr 1204, nach der Eroberung Konstantinopels durch die Kreuzfahrer, wurde sie zur Hauptstadt des Despotats von Epirus. Die Stadt wurde 1449 von den Türken erobert und 1881 endgültig befreit.
Heutzutage wirkt Arta auf Besucher besonders anziehend mit seinem typischen Lokalkolorit, seiner Burg aus dem 13. Jahrhundert, die die Stadt überragt, und den vielen byzantinischen Kirchen. Zu den bemerkenswerten Sehenswürdigkeiten zählen Agios Vassilios, eine kleine Kirche aus dem 13. Jahrhundert mit wertvollen Wandmalereien im Inneren und Ikonen an der Chorwand. Agia Theodora, die Schutzheilige der Stadt, wurde im 13. Jahrhundert als Basilika mit drei Vorhallen und einem Vorhof angelegt. Die Kapitelle des Altarraums stammen aus einer frühchristlichen Kirche aus dem 5. oder 6. Jahrhundert. Es gibt auch bedeutsame Wandmalereien.
Panagia Parigoritissa, ehemals Kathedrale, wurde im Jahr 1295 von Anna Paleologina erbaut. Das Gewölbe der Kuppel ist mit Mosaiken verlegt, und der Skulpturenschmuck ist im venezianischen Stil gehalten. Es gibt wertvolle Ikonen an der Chorwand (13. bis 16. Jahrhundert) und Wandmalereien in der Vorhalle. Die kühne Stützpfeilerkonstruktion der Kuppel fällt ebenfalls ins Auge.
In der Stadt sind auch Überreste des antiken Amvrakia zu sehen. Vom Theater, das erst kürzlich (1976) freigelegt wurde, sind die kleine Orchestra und vier Sitzreihen erhalten. Von einem dorischen Apollo-Tempel sind die Fundamente zu sehen. Außerdem sind noch Teile der Stadtmauer und der Sockel eines Monuments aus dem 6. Jahrhundert v. Chr. zu erkennen. Ein Teil der archäologischen Funde aus dem Gebiet ist im Museum der Parigoritissa-Kirche untergebracht, der Rest im Museum von Ioannina.
Die Brücke von Arta ist eine sagenumwobene Steinbrücke am Arachthos, die an der Straße nach Preveza und Ioannina liegt. Das tragische Schicksal ihres Baumeisters wird in vielen Volksliedern besungen und hat auch Kazantzakis zu seinem gleichnamigen Werk inspiriert. Die Fundamente der Brücke wurden in frühchristlicher Zeit gelegt und während des Despotats von Epirus ausgebaut. Die letzten Erweiterungen stammen aus der Zeit um 1612.
Die Präfektur Arta ist besonders reich an byzantinischen Kirchen. Folgende sind besonders sehenswert:
Agios Vassilios tis Gefiras: Die kleine Kirche nordwestlich der Brücke von Arta war jahrhundertelang halb im Boden versunken. 1972 wurden die Arbeiten zur Freilegung der Grundfesten abgeschlossen. Ungewöhnlich hoch im Verhältnis zum Gesamtbau ist die Kuppel der Kirche, die aus dem 9. Jahrhundert stammt, wie Untersuchungen ergeben haben.
Kloster Kato Panagia: Das Kloster liegt 3 km von Arta entfernt und stammt aus dem 12. Jahrhundert. Im Inneren der Kirche gibt es sehenswerte Wandmalereien. Bei Kapitellen und Basen der Säulen zwischen den Kirchenschiffen wurden Bauteile aus dem antiken Amvrakia verwendet.
Agios Dimitrios Katsouris: Die eingeschriebene Kreuzkuppelkirche liegt beim Dorf Plissgi und stammt aus dem 10. Jahrhundert. Sie läuft nach Osten in drei halbrunde Nischen aus. Die jüngste Schicht der Wandmalereien stammt aus dem 17. und 18. Jahrhundert.